Kapitel 80. Unera Hamet.[26]

80.1. Gedicht in obererzgebirgiſcher Mundart.

Wenn anr ins Gebörg rauf kimmt Dort aus n Niedrland,

Do möcht r alles ah ſu ſaah, Wie ſinſt in Bichrn ſtahnd.

Do ſölln da altn Hammerſchmied In gedn Naſt rim ſtih, Und Klipplmaad mit Klipplſöck[27] När eitl hutzn[28] gih.

A Wammes un da Pudlmitz Un ah da Laadrhus,[29] Dos ſölln da ganzen Leit noch trong, Geleich, öb klaa, öb gruß.

Do ſöll, wenn ah ſchu Summr is, Dr Schnee zennſtrim[30] noch lieng, Da Kuhlnbrennr batznweis In dickn Wald rim krieng.

Naa, naa,[31] ihr Leit, ſu is ſei net, Es is viel anrſch wurn, Es wärd in deren itzing[32] Zeit K. ſetts alts Zeig geburn.[33]

Gebliem ſei när da altn Baarg, Es Waſſr un dr Wind, Da Menſchn ſei wos anrſch wurn, Dos waß gedwedig[34] Kind.

Gebliem is ah da alta Sproch Noch bun[35] a ſeins paar Leit, Sa ſchnaadln[36] odr egal dra In daarer itzing Zeit.

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Gebliem is ah dr viela Reeng[37] Un is halt egal reg, Is gu[38] wos lus in Annebaarg Do hot’s ah Niedrſchlög.

Gebliem is odr ah noch wos Ja unrn wing Geblit, Un ſöll ah bleim wie unra Baarg: A orndlich guts Gemit.

C. F.Röder.

(Aus: „Alte und neue Gedichte und Geſchichten in erzgebirg. Mundart“.)



[26] Heimat.

[27] Klöppelmädchen mit Klöppelſäcken.

[28] beſuchen.

[29] Lederhoſe.

[30] ringsum.

[31] Nein, nein.

[32] jetzigen.

[33] geboren.

[34] weiß jedes.

[35] bei.

[36] daran ſchneiden.

[37] Regen.